Nach jahrelanger Tätigkeit im Angestelltenverhältnis verspüren viele Menschen den Wunsch, einmal ihr eigener Chef zu sein. Der offensichtlichste Weg in die berufliche Selbstständigkeit führt zur Gründung einer Firma. Als Alternative bietet sich aber auch die Übernahme eines bestehenden Unternehmens an – insbesondere, wenn nicht die Verwirklichung einer ganz bestimmten Geschäftsidee im Fokus steht. Wobei auch dies durch einen gezielten Firmenverkauf möglich ist.
Der Erwerb eines bereits aktiven Unternehmens hat gegenüber dem Gründen einen entscheidenden Vorteil: Die Überlebenschance ihres Geschäfts ist gemäss Studien bedeutend höher als bei einer Neugründung. Das hängt damit zusammen, dass bestehende Firmen bereits über ein etabliertes Geschäftsmodell mit bestehenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen verfügen und der Käufer zudem kurz- bis mittelfristig von der Erfahrung des Verkäufers profitieren kann.
Firma kaufen: Geduld gefragt
Ein Unternehmen zu kaufen braucht vor allem eins: Geduld, und zwar nicht nur für die Suche nach einem passenden Angebot, sondern vor allem auch für die Verhandlungen mit der Verkaufspartei. Oftmals besteht zu Beginn eine riesige Kluft zwischen den Vorstellungen und Interessen des Käufers und jenen des Verkäufers. Das hat damit zu tun, dass der Käufer vor allem an Zahlen und Statistiken interessiert ist, welche eine Einschätzung der Rentabilität der Firma erlauben. Sie sehen das Unternehmen also als reines «Kaufobjekt». Für den Inhaber hingegen ist der Verkauf eine emotionale Angelegenheit und oft die letzte wichtige unternehmerische Handlung vor dem Ruhestand. Diese unterschiedlichen Auffassungen des Transaktionsobjektes gilt es während der Gespräche anzugleichen, um eine Einigung zu erzielen – und das wiederum braucht Geduld und Gemütsruhe.