Die Due Diligence wird in der Regel vom Käufer in einem eher fortgeschrittenen Verhandlungsstadium vor der Unterzeichnung des Kaufvertrages durchgeführt, oftmals besteht schon eine unterzeichnete Absichtserklärung. Die Due Diligence dient dem Käufer zur Validierung von finanziellen, rechtlichen und steuerlichen Themen. Dazu fordert die Käuferseite spezifische Dokumente vom Verkäufer an, um das Unternehmen im Detail zu analysieren und bereits erhaltene Informationen zu überprüfen. Zusätzlich ist ein Besuch vor Ort oft ein Bestandteil einer Due Diligence, wobei der Fokus dabei sicherlich auf das Anlagevermögen und das Warenlager gelegt wird und firmeninterne Prozesse nachvollzogen werden können. Das primäre Ziel einer Due Diligence ist, dass der Käufer durch das Erhalten detaillierter Informationen sein Risiko minimieren und ein finales Statement zum Kaufpreis abgeben kann. Dementsprechend ist die Due Diligence ein weiterer Meilenstein im Transaktionsprozess und will richtig vorbereitet und durchgeführt sein. Dieser Praxisleitfaden liefert die wichtigsten Leitplanken dafür.
Vorbereitung der Due Diligence
Je mehr Vertrauen ein Käufer zum Unternehmen aufbauen kann, desto mehr ist er für das Übernahmeobjekt bereit zu bezahlen. Mit einer idealen Vorbereitung kann somit der Firmenwert gestärkt oder gar gesteigert werden. Worauf sollte bei der Vorbereitung auf die Due Diligence geachtet werden:
- Die Vorbereitung der Due Diligence ist auch immer ein Lernprozess für das Management und im besten Fall werden durch den anderen Blickwinkel unentdeckte Chancen und Risiken auftauchen, die im Vorfeld noch genutzt resp. eingedämmt werden können.
- Je konsistenter die bereitgestellten Dokumente auftreten, desto glaubwürdiger sind sie. Allfällige Abstimmungsdifferenzen oder Widersprüche anderer Art sollten frühzeitig erkannt und erläutert werden.
- Es ist essentiell, dem Käufer den roten Faden des Geschäftsverlaufs zu erklären und anhand von Zahlenmaterial und rechtlichen Dokumenten zu veranschaulichen. Grössere Abweichungen zu vergangenen Geschäftsjahren sowie materielle Verträge sollten dabei im Detail aufbereitet werden. Hierbei geht es darum, dem Käufer so viel Transparenz wie möglich auf eine verständliche Art zu vermitteln.
- Falls Herausforderungen während der Vorbereitung auftreten, ist es sehr förderlich, schon gewisse Lösungsansätze anzudenken. Bei negativen Informationen wie z. B. potentiellen Rechtsfällen ist es wichtig, diese offen zu legen und falls möglich versuchen zu quantifizieren. So wird die Vertrauensbasis aufrechterhalten und der Käufer ist in der Lage das potenzielle Risiko richtig einzuschätzen.
- In der Regel gilt, was aufgrund fehlender oder zurückgehaltener Informationen nicht beleuchtet werden kann, wird vom Käufer als erhöhtes Risiko wahrgenommen. Darum ist es wichtig, gewisse Sachverhalte so transparent wie möglich versuchen darzustellen, auch wenn die Informationsgrundlage nicht immer ganz ausreichend ist.