In der Unternehmensvermittlung stösst man häufig auf den Begriff «Eigenkapital». Bei der Finanzierung eines Firmenkaufs bezeichnet dieser Begriff den Geldbetrag, den ein potenzieller Käufer für die Übernahme aus der eigenen Hand aufbringen kann. Geht es jedoch um die finanziellen Kennzahlen eines Unternehmens, bezieht sich «Eigenkapital» auf die entsprechende Position in der Bilanz.
Während die erste Definition den meisten Menschen intuitiv klar ist und keiner weiteren Erklärung bedarf, gibt es bei der bilanziellen Position des Eigenkapitals oft Missverständnisse und Unklarheiten.
Das Eigenkapital als buchhalterische Grösse
Eigenkapital kann zunächst als buchhalterische Grösse verstanden werden. Aus dieser Perspektive handelt es sich um eine variable Restgrösse, die sich aus der Differenz zwischen zwei anderen Grössen ergibt:
Eigenkapital = Gesamte Vermögenswerte – Gesamte Verbindlichkeiten
Steigen die Vermögenswerte oder sinken die Verbindlichkeiten, wächst das Eigenkapital, und umgekehrt.
Diese buchhalterische Grösse des Eigenkapitals wird häufig in Kennzahlen genutzt, um die finanzielle Stabilität (z. B. Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital) oder Rentabilität (z. B. Eigenkapitalrendite = Reingewinn/Eigenkapital) eines Unternehmens zu veranschaulichen.
Das Eigenkapital, bereinigt um stille Reserven, entspricht dem Substanzwert des Unternehmens gemäss der Substanzwertmethode.