In der heutigen Zeit werden inhabergeführte Unternehmen immer seltener innerhalb der Familie (Family Buy-out - FBO) weitergegeben. Vielmehr wird bei einer KMU Nachfolge die Firma an eine familienfremde Person übergeben. Dabei ergeben sich verschiedene Vorteile aber auch Risiken für die Nachfolgelösung und das Unternehmen.
KMU Nachfolge im Wandel
Diese Veränderung hat einerseits mit dem gesellschaftlichen Wandel zu tun und andererseits wird der Zugang zu familienexternen Nachfolgern immer besser in der Schweiz. Aus diesen Gründen haben sich bei KMU andere Formen der Nachfolgeregelung etabliert: Heute werden Firmen mehr denn je an das bestehende Management oder an externe Dritte verkauft. Je nach Ausgangslage kommt für das Unternehmen nur der Verkauf an externe Dritte in Frage. Nachfolgend werden die Vorteile und Nachteile der unternehmensinternen (Management Buy-out - MBO) und der unternehmensexternen (Management Buy-in - MBI) Nachfolgeregelung aufgezeigt:
Unternehmensexterne Nachfolge (MBI): Pros und Contras
Der Inhaber verkauft die Firma an einen Nachfolger, der nicht im Unternehmen tätig ist. Dabei kann es sich um eine Privatperson, um eine Firma aus derselben oder verwandten Branche oder um einen reinen Investor handeln.
Vorteile der unternehmensexternen Nachfolge
- Verhandlungsposition: Gegenüber externen Dritten ist die Verhandlungsposition stärker, da mit mehreren Kaufinteressen verhandelt werden kann. Dies ermöglicht in der Regel einen höheren Verkaufspreis als bei der unternehmensinternen Nachfolgeregelung.
- Innovation und Optimierungspotenzial: Ein externer Nachfolger erkennt durch den „Blick von aussen“ eher, wo das Optimierungspotenzial liegt und welche neuen Wege eingeschlagen werden können/müssen.
- Auswahl im Nachfolgerprofil: Bei einer marktweiten Käufersuche stehen die Chancen höher, jemanden zu finden, der sämtliche fachlichen Anforderungen mitbringt.
- Nutzen von Synergieeffekten: Ein unternehmensexterner Nachfolger aus der gleichen Branche bringt unter Umständen wertvolle Expertise in das Unternehmen.
- Geringe Emotionalität: Es besteht in den meisten Fällen keine persönliche Beziehung zum Nachfolger, weshalb Übernahmekonditionen direkt und frühzeitig kommuniziert werden können.
Nachteile der unternehmensexternen Nachfolge
- Informationsasymmetrie: Das Vertrauen zwischen Inhaber und Nachfolger muss zuerst aufgebaut werden. Käufer sind anfänglich kritisch. Argumente seitens des Inhabers müssen mit Zahlen und Fakten untermauert werden.
- Mögliche Verunsicherungen: Loyalität und Respekt der Mitarbeitenden sowie das Vertrauen der Kunden und Lieferanten gilt es neu aufzubauen.
- Aufwand: Eine vertiefte Beurteilung und Eignungsabklärung von potenziellen Nachfolgern ist aufwendiger, da aufgrund der Dauer des Prozesses nur bedingt abgeschätzt werden kann, wie geeignet ein Käufer wirklich ist.
Nachfolge-Check - testen Sie die Verkäuflichkeit Ihrer Firma!
Sind Sie dabei, Ihre KMU Nachfolge aufzugleisen? Möchten Sie wissen, wie Ihr Unternehmen auf dem freien Markt beurteilt wird? Unser Nachfolge-Check liefert marktnahe Informationen und bereitet Sie auf die Unternehmensnachfolge vor. Dabei zeigen wir Ihnen in unserem Nachfolge-Check einerseits auf, wie viele konkrete Kaufinteressenten für eine Firma wie die Ihrige aktuell vorhanden sind. Andererseits weisen wir Sie auf branchenspezifische Eigenheiten im KMU-Nachfolgemarkt hin, welche eine Transaktion begünstigen oder erschweren.