Fragt man Firmeninhaber nach deren Verkaufspreisvorstellung, bekommt man nicht selten folgende Antwort zu hören: «Einmal den Jahresumsatz sollte es schon sein». Woher diese Denkhaltung kommt, wissen wir nicht. Ein Grund für solche Verkaufspreisvorstellungen könnten die unglaublichen Verkaufspreise aktueller Technologiefirmen wie Whats App, Youtube, Skype etc. sein, die den Mythos «Umsatz ist gleich Verkaufspreis» aufrechterhalten.
Umsatzhöhe vs. Rentabilität: Zwei Praxisbeispiele
Nehmen wir uns dieser Aussage einmal an. Der Jahresumsatz eines Unternehmens stellt alle generierten Erträge innerhalb eines Jahres dar. Ob ein Unternehmen nun rentabel ist oder nicht, lässt sich anhand des Umsatzes jedoch nicht sagen. Zur Veranschaulichung folgende zwei unterschiedliche Beispiele aus der Praxis:
- Ein Onlineshop für Multimediaprodukte mit rund 5 Mitarbeitern hat sich der Preisführerschaft verschrieben und generiert einen Jahresumsatz von CHF 7 Mio. bei einer Bruttomarge von 7 %. Unter dem Strich schreibt das Unternehmen einen Verlust und dem Eigentümer bleibt ein tiefes Jahreseinkommen.
- Ein regional bekanntes Personalberatungsunternehmen mit 7 Mitarbeitern erwirtschaftet CHF 2 Mio. Umsatz. Aus diesen Einnahmen müssen die Angestellten, Büroräumlichkeiten und sonstige Verwaltungs- und Marketingaufwendungen bezahlt werden. Die Firma erwirtschaftet einen Gewinn von CHF 300‘000 und der Eigentümer bezieht einen Lohn von rund CHF 350‘000.