Wir empfehlen dem Unternehmer im Rahmen einer umfassenden privaten Einkommens- und Vermögensplanung folgende Schritte zu vollziehen und die darin enthaltenen zentralen Fragen zu klären:
1. Private Einkommens- und Vermögenssituation
Als erster Schritt sollte eine private Bilanz und Erfolgsrechnung erstellt werden. Die Aufstellung der Bilanz ermöglicht die Abbildung von Vermögen und Schulden und gibt Auskunft über die derzeitige Vermögensstruktur.
Häufig ist die eigene Firma der grösste Vermögensanteil. Die Erstellung einer privaten Erfolgsrechnung zeigt die aktuellen Einnahmen und Ausgaben und gibt einen Überblick der jährlichen Sparquote. Anhand dieser wird ersichtlich, was effektiv an Vermögen aufgebaut werden kann.
Kernfragen dabei sind:
- Wie sieht die private Vermögens- und Einkommenssituation heute aus?
- Kann Vermögen aufgebaut werden? Gibt es Potenzial das Vermögen zu diversifizieren?
2. Unternehmens- und Nachfolgeplanung
Als weiterer Schritt sollte betrachtet werden, wie sich das Unternehmen zukünftig entwickelt, wieviel das Unternehmen heute und bei Verkaufs- respektive Übergabezeitpunkt Wert hat und wie Einkommens- und Steueroptimierungen vorgenommen werden können (Bspw. Lohn vs. Dividende, Domizilverlegung). So kann eine Einkommens- und Vermögensoptimierung hinsichtlich der zukünftigen Pensionierung vorgenommen werden.
Ausserdem sollte die Form der Nachfolgeregelung definiert werden, sofern dies bereits möglich ist. Bei einer internen Nachfolge stellen sich andere Herausforderungen wie bei einem Firmenverkauf an einen externen Dritten. Beispielsweise ist die Übergabephase bei internen Regelungen deutlich länger und die Finanzierung des Kaufpreises unsicher respektive häufig auch vom bisherigen Inhaber abhängig.
Kernfragen dabei sind:
- Wie viel hat mein Unternehmen Wert?
- Wie wird sich das Geschäft weiterentwickeln?
- Wie viel Lohn und wie viel Dividende soll bezogen werden?
- Welche Steueroptimierungsmöglichkeiten bestehen? Ist eine familien- oder unternehmensinterne Nachfolge realistisch oder soll das Unternehmen an externe Dritte verkauft werden?
- Was sind die Steuerfolgen?
3. Altersvorsoge
Der Zeitpunkt der Pensionierung ist meistens abhängig vom Ausgang der Nachfolgeregelung und dem effektiven Rückzug aus dem Unternehmen. Der Zeitpunkt der Pensionierung hat einen erheblichen Einfluss auf die Leistungen aus der Altersvorsorge.
Aus diesem Grund sollten die Vorsorgegefässe (1. Säule, 2. Säule, 3. Säule) genau betrachtet werden, um zu bestimmen, welche Massnahmen getroffen werden müssen, um die Altersvorsorge zu optimieren und die persönlichen Wünsche zu realisieren.
Kernfragen dabei sind:
- Welche Einnahmen werde ich dereinst aus der Altersvorsorge erhalten?
- Wovon soll ich im Ruhestand leben?
- Wie kann ich Vorsorgevermögen aufbauen?
- Rente oder Kapitalbezug?
- Wie können Steuerersparnisse realisiert werden?
4. Notfallvorsorge
Der Schritt der Notfallvorsorge ist meistens nicht angenehm, aber wichtig. Es gilt zu überlegen, wer bei Unfall, Krankheit, Invalidität oder im Todesfall des Unternehmers den Betrieb weiterführen kann und wie die finanzielle Absicherung des Unternehmers und seiner Familie aussieht. Ausserdem sollte bei diesem Schritt betrachtet werden, wer im Falle eines Todesfalls was erbt und welche Möglichkeiten zur Steuerung der Erbschaft bestehen.
Kernfragen dabei sind:
- Wer führt das Unternehmen interimistisch weiter, bis eine definitive Lösung greift?
- Wie ist ein allfälliger Lohnausfall bei Tod oder Invalidität versichert?
- Wer soll welche Vermögenswerte, insbesondere das Unternehmen, erhalten?
- Wie kann eine gerechte Teilung des Erbes zwischen dem Ehepartner und den Nachkommen geregelt werden?
5. Umsetzung
Der letzte Schritt besteht darin festzulegen, welche Handlungen zu welchem Zeitpunkt notwendig sind, um die eigenen Ziele zu erreichen und Optimierungen umzusetzen.