Wie viel ist mein Unternehmen wert? Wie viel ist ein Käufer bereit, dafür zu bezahlen? Der Verkaufspreis liefert die Antwort auf diese Fragen.
Der Verkaufspreis als Determinante
Theoretisch kann mit den gängigen Bewertungsmethoden (Ertragswertmethode, Substanzwertmethode, Multiplikator-Methode, Mittelwertmethode etc.) eine Grundlage für die Antwort auf beide Fragen geschaffen werden. Da Verkäufer und Käufer gewisse Parameter bei der Firmenbewertung jedoch komplett unterschiedlich gewichten, fallen die Antworten selten gleich aus. Daraus ergeben sich in der Paxis diverse Herausforderungen.
Gewichtung auf Käuferseite
Unter welchen Voraussetzungen beurteilt respektive bewertet ein potenzieller Käufer ein Unternehmen? Welche Ziele verfolgt er persönlich? Was will er mit der Firma erreichen? Wie gestaltet sich seine finanzielle Situation? Fragen, die nicht ohne weiteres beantwortet werden können, da jeder Kaufkandidat andere Parameter herbeizieht und diese unterschiedlich gewichtet. Die Praxis zeigt, dass private Käufer eher risikoavers sind. Sie erhoffen sich einen möglichst hohen Return on Investment (Rentabilität auf eingesetztem Kapital) bzw. eine möglichst kurze Dauer für die Amortisation des Kaufpreises.
Faktoren auf Verkäuferseite
Auch Verkäufer geben sich oftmals mit den gängigen Bewertungsmethoden nicht zufrieden. Und dies zurecht, denn jedes Unternehmen hat seine Eigenheiten, die sich positiv oder negativ auf die Bewertung auswirken. Oftmals fliessen auf Verkäuferseite gar Faktoren wie unbezahlte Arbeitsstunden in der Vergangenheit oder das Unterlassen von Ferienbezug in die Verkaufspreisvorstellungen mit ein.
Beide Betrachtungsweisen sind nachvollziehbar, führen jedoch zu einem Ungleichgewicht der Gegenüberstellung von Verkaufs- und Kaufpreisvorstellungen. Folgendes Praxisbeispiel soll nebst den daraus entstehenden Problemen auch die Auswirkungen und Folgen von unterschiedlichen Preisvorstellung verdeutlichen.