Um ein Unternehmen erfolgreich zu übergeben, ist eine durchdachte Vermarktungsstrategie und eine optimale Vorbereitung unumgänglich. Ein zentraler Schritt dabei stellt die Erstellung eines sogenanntes Blindprofil dar. Dieses trägt dem Umstand, dass auf der einen Seite der Käufer über die grundlegenden Eckdaten der informiert wird und auf der anderen Seite der Verkäufer zu diesem Zeitpunkt sensitive Daten wie z. B. Name und Standort des Unternehmens noch nicht offenlegen möchte, Rechnung. Dabei enthält das Blindprofil möglichst alle relevanten Informationen in anonymisierter Form. Es ermöglicht dem Interessenten, sich einen ersten Überblick über das Kaufobjekt zu verschaffen und dient auch dazu, bei potenziellen Käufern Interesse zu wecken. Auf der alleinigen Grundlage dieser ersten Informationen entscheidet der Interessent, ob er durch die Unterzeichnung einer Vertraulichkeitserklärung weitergehende und umfassende Informationen erhalten und den nächsten Schritt Richtung Firmenübernahme gehen möchte. Dementsprechend ist es wichtig, dass das Blindprofil einen positiven ersten Eindruck hinterlässt - denn dieser zählt!
Die Vertraulichkeit ist oberstes Gebot
Welche Informationen bereits im Blindprofil kommuniziert werden sollen, ist im Einzelfall zu entscheiden – es gibt keine allgemein gültige Regel. Grundsätzlich ist es eine Gratwanderung. Zum einen möchte man das Interesse mit möglichst detaillierten Angaben und spannenden Informationen wecken, um damit die anvisierten Käufer anzusprechen. Auf der anderen Seite darf dabei aber keinesfalls riskiert werden, dass das Unternehmen anhand der Informationen identifiziert werden kann und die geplante Unternehmenstransaktion auf diese Art und Weise publik wird. Gerade die Angaben der genauen Leistungspalette oder die zu genaue geografische Eingrenzung kann, je nach Konkurrenzsituation, dazu führen, dass das Unternehmen identifizierbar wird. Insbesondere in der begrenzten Schweizer Unternehmenslandschaft gilt es diesem Aspekt zusätzliche Beachtung zu schenken. Rückschlüsse auf die Identität des Unternehmens sind unter allen Umständen zu vermeiden, da sonst die Diskretion und Vertraulichkeit nicht mehr gewährleistet sind und eine allgemeine Verunsicherung einsetzen kann.