Auf den ersten Blick wirkt die Zinsberechnung für ein Verkäuferdarlehen simpel: Ein Zinssatz von 5 % auf ein Verkäuferdarlehen von einer Million CHF ergibt eine jährliche Zinszahlung von CHF 50'000 – oder doch nicht? Je nach Berechnungsmethode kann der Betrag variieren.
Für Käufer und Verkäufer ist es daher essenziell, eine einheitliche Grundlage und ein gemeinsames Verständnis zur Zinsberechnung zu schaffen. Dieser Beitrag bietet einen Überblick über die wichtigsten Aspekte.
Einfacher Zinssatz
Der einfache Zinssatz basiert auf der Annahme, dass Zinsen ausschliesslich auf das ursprünglich geliehene Kapital berechnet werden, ohne dass bereits aufgelaufene Zinsen erneut verzinst werden. An dem Beispiel von vorhin angeknüpft entspricht dies dem jährlichen Zinsertrag von CHF 50'000.
Z = V x r x t
(Z = Zinsertrag, V = Verkäuferdarlehen, r = Zinsrate, t = Anzahl Jahre)
In vielen Fällen ist ein Verkäuferdarlehen nachrangig gegenüber einem Bankdarlehen, weshalb auch manchmal die Zinsen erst dann ausgeschüttet werden dürfen, wenn das Bankdarlehen bedient wurde. Um an vorgegangenes Beispiel anzuknüpfen, wird nun angenommen, dass ein Käufer nach 5 Jahren die Bankfinanzierung beglichen hat und nun das Verkäuferdarlehen bedient. Der Käufer leistet nach dem einfachen Zinssatz eine Zinszahlung von 5 × CHF 50’000 = CHF 250'000. Dass die Zinsen der Jahre 1-4 vorher fällig gewesen wären und ebenfalls verzinst hätten werden können, bleibt beim einfachen Zinssatz ausser Acht.